Ein liebevoller Erwachsener hat immer die Absicht zu lernen.
Für Eltern und für ihre jugendlichen Kinder kann es sehr entlastend sein, zu erkennen, wann es mit der Erziehung ihres Kindes vorbei ist.
Was nicht bedeutet, dass die Meinung der Eltern nicht mehr zählt. Im Gegenteil.
Es ist ziemlich sicher, dass Jugendliche mit herausfordernden Verhaltensweisen signalisieren wollen, dass jetzt was anderes dran ist.
Extremes Verhalten ist eher als unglückliche Ausdrucksweise zu verstehen auf der Suche nach neuen Begegnungsformen.
Eltern müssen nur noch lernen, diese Zeichen richtig zu deuten.
Das ist die Eintrittskarte zur gemeinsamen Weiterentwicklung zwischen Eltern und ihren Jugendlichen oder jungen erwachsenen Kindern.
Ziel meiner Beratungen ist es, jede Familie darin zu begleiten, wieder das zu werden, was sie sein sollte:
Ein Ort der Sicherheit, in dem die Mitglieder fähig sind zur offenen Auseinandersetzung in einer wertschätzenden Kommunikationsform.
Menschen, die wirklich füreinander da sind, ohne wenn und aber. Auch wenn es manchmal schwer ist.
„Siehst du ein verzweifeltes Kind, lächle die Mutter, den Vater an.“ (Bärbel Jung)
Jesper Juul:
Jedes auffällige Verhalten von Kindern und Jugendlichen kann man laut Juul auf zwei Ursachen zurückführen: Entweder haben Erwachsene die kindliche Integrität verletzt, oder die Kinder haben übermäßig kooperiert. Eltern und Experten konzentrieren sich regelmäßig auf das unangepasste Verhalten. Juul plädiert dagegen dafür, Kindern auf eine andere Art und Weise zu begegnen. Sein Konzept ist, herauszufinden, „wer das Kind ist“, und nicht zu erklären, „warum es sich so verhält“. Dieses Vorgehen hält Juul für den einzigen Weg, eine tragfähige Eltern-Kind-Beziehung herzustellen.